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Jana & Mathis auf dem Weg Richtung Norden

Ungewöhnliche, kurzweilige Architektur im Hafenviertel von Oslo, wo wir nach dem Einchecken im Grand Hotel einen Lunch essen. Anschliessend jagen wir einem Phantom nach und suchen zwei Stunden einen Arcteryx-Shop, den es laut Jana irgendwo geben soll und wo sie einen Windstopper zu finden hofft, der sie vor der Unbill unserer Reise schützt...

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Am Sonntag spazieren wir zu den Mathallen und anschliessend das Akerselva-Tobel hinauf bis zum Stausee. Trotz drückenden 30 Grad im Schatten ein erquickender Spaziergang dem kühlen Fluss und den zahlreichen Wasserfällen entlang. Die alten Werkshallen und Textilfabriken sind tadellos instand gestellt, grosszügige Parkanlagen und Schwimmbäder laden zum Verweilen bzw. Chillen und lassen, obwohl stark frequentiert, kein Gefühl von Dichtestress aufkommen.

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Zum Nachtessen sind wir früher als gestern, wo wir um 10 Uhr nur noch beim Italiener (Olivia) bedient wurden. Das Problem: Um 10 Uhr nachts siehts hier aus wie bei uns um halb 8: die Sonne scheint!

...oder auch nicht.

Um halb 10 -  Jana verspeist im Hafenrestaurant gerade ihren Petit Pot de Moules - plötzlich ein lautes Dröhnen wie ein einfahrender Zug, der sich als Helikopter der Küstenwache entpuppt, der über uns hinwegbraust. Kaum haben wir uns und die Gabel wieder gefasst, schreckt uns ein ohrenbetäubender Lärm am Nebentisch vom Essen auf und entpuppt sich als Stürzender Norweger (vgl. Fliegender Holländer), der sich verzweifelt am Tischtuch festzuhalten versucht während er rückwärts vom Stuhl kippt. Sie sollen ja trinkfest sein, die Nordländer - unser Nachbar wars nicht.

Vorne Smør hinten Brød

Unserem ersten Elch begegnen wir im Souvenirshop

Norwegen hat die höchte Dichte an Elektroautos in Europa

Italienische Verhältnisse

Man lernt nie aus: Der "Doktor" macht sich offenbar auch hier für die Volksbildung stark

Unser sonntäglicher Spaziergang an den Gestaden des Akerselv-Flusses:

Jana beim Füsse baden

Jana beim Erdbeer pflücken ;-)

Øl wird auch als schwarzes Gold bezeichnet.  Skål!

Trolle spielen in der nordischen Mythologie eine wichtige Rolle. Hier ein eher seltenes Exemplar.

Restaurierte ehemalige Fabrikgebäude am Akerselv-Fluss

Es ist Viertel vor elf, zwar nicht mehr taghell aber dunkel ists noch lange nicht, Jana ist vor dem Fernseher mit der Brille auf der Nase eingeschlafen, ich sitz am Computer und schlag mich mit der eher umständlichen Weblog-Software herum. Vormittags fand auf der Karl Johan Strasse eine Militärparade zu Ehren des slovakischen Präsidenten auf Staatsbesuch statt, nachmittags stossen wir auf einem Streifzug durch die Stadt auf das einem treibenden Eisberg nachempfundene Opernhaus am Oslofjord. Das Hafenquartier ist zur Zeit eine grosse Baustelle. Wir essen in einem Burgerladen an der Promenade einen ebensolchen. Heute gehn wir früh zu Bett, da morgen Dienstag eine 7-stündige Zugfahrt an die Atlantikküste ansteht.

Ich greif ihr bei Bedarf auch schon mal beherzt unter die rudernden Arme. Meist ists allerdings umgekehrt: Die beste aller Xanthippen schwebt sicherer über den doppelten Boden der Realität als der torkelnde Traumtänzer rechts.

Ein paar Eindrücke und Ausblicke unserer heutigen Zugfahrt mit der norwegischen Staatsbahn von Oslo nach Bergen:

Bergen

Die schmucken Häuser des ehemaligen hanseatischen Handelskontors in Bergen. Teils noch im Originalzustand erhalten, teils nur noch Fassade

Das Zimmer im Radisson Blu Hotel ist nicht so geräumig und grosszügig wie das in Oslo, eher businesslike. Das Hotel überzeugt nicht wirklich - alles ein bisschen lieblos und schmuddelig, keine Wanne im Badezimmer, keinen Lachs zum Frühstück, schnell überhitzende Haarföns. Für den Preis, den man abdrücken muss, bieten sie zu wenig. (Klagen auf hohem Niveau)

Jana findet überall etwas zum Anprobieren...

Jana vermisst offensichtlich Stella.

Obwohl keine mediterranen Verhältnisse herrschen wie in Oslo, scheint auch hier die Sonne, was, wie wir vom Inhaber eines Sportartikelladens erfahren, nicht selbstverständlich ist. Er klagt, er habe das falsche Sortiment eingekauft und bleibe nun auf seinen Regenjacken sitzen. Bergen ist mit über 200 Regentagen offenbar die regenreichste Stadt Europas, diesen Frühling aber leidet sie unter Trockenheit.

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Bergen gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Auf einem Spaziergang durch innerstädtische Quartiere streifen wir durch lauschige Gassen mit manchen historischen Häusern in der typischen norwegischen Holzbauweise.

Bergen sei zwar unbedingt eine Reise wert, meinte Bjørg, als wir ihr von unserer bevorstehenden Norwegenreise erzählten, sie haderte allerdings mit ihrem letzten Besuch in dieser Stadt:

"Es hat nur geregnet - es hat nur geregnet!"

Trotz einladendem Wegweiser zu den koseligen Sitteplasser im 1. Stock verspeisen wir die herligen Brød und Bakevaren draussen

Donnerstag vormittags checken wir aus, um halb 2 nehmen wir den Bus zum Flughafen, von wo uns der Flieger in einer Stunde nach Trondheim bringen wird. Beim Blick auf die Anzeigetafel läuft uns ein kühler Schauer über den Rücken.

Nur einen kurzen Eindruck erhaschen wir von dieser geschichtsträchtigen Handels- und Universitätsstadt. Auf Pfähle gebaute Speicherhäuser am Nidelva-Fluss.

Am Schuhwerk erkennt man, woher wir kommen, an der Kopfbedeckung, wo wir sind: Mit 200 Regentagen im Jahr muss man auch in Trondheim den Regen mögen. In diesem Restaurant, das Jana im Internet gefunden hat, werden wir von einer jungen, fröhlichen Kellnerin bedient. Da unser Nachtzug nach Bodø erst um halb 12 fährt, willige ich bereitwillig in das von ihr empfohlene 5-Gang-Menu ein und nicke begeistert auch die den 5-Gänger begleitenden Weine ab. Als die gesalzene Rechnung serviert wird, ist Jana (im Gegensatz zu mir) aber plötzlich wieder stocknüchtern und akzeptiert nicht, dass die Preise der Weine nicht klar kommuniziert wurden. Die herbeigerufene Chefin bringt nach anfänglichem Disput unerwartetes Verständnis für die Argumente der rechnenden Hausfrau auf, die versucht, das Ferienbudget ihres leichtsinnigen Gemahls im Zaum zu halten und korrigiert die Rechnung merklich nach unten.

Nach 9-stündiger Zugfahrt kommen wir zwar geschüttelt aber wenig gerührt im schmucklosen Bodø an, das bereits nördlich des Polarkreises liegt. Am Hafen verspeisen wir ferske Reker, die wir direkt auf dem Fischerboot kaufen.

Um 4 Uhr legt unsere Fähre von Bodø ab und landet 4 Stunden später in Moskenes auf den Lofoten. Nach kurzer Autofahrt mit unserem gemieteten Skoda Octavia erreichen wir Reine, wo wir unsere Hütte am Wasser beziehen. Jana ist begeistert. Auch über die Küche, wo sie endlich wieder mal selber kochen kann.

Es ist Samstag, der Himmel ist wolkenverhangen, ab und zu regnet es kurz, es herrschen frische 10 Grad. Mit dem Auto unternehmen wir eine Erkundungsfahrt über die durch Brücken und Tunnels verbundenen Lofoten-Inseln, die nach jeder Kurve einen neuen, überraschenden Blick auf Buchten, Strände, Inseln, Häfen, Holzhäuser mit begrünten Dächern sowie ein paar versprengte Touristen (selbst Japaner) frei geben.

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Man ist sozusagen gleichzeitig am Meer und in den Bergen. Ein vertrautes Bild: eine alpine Passsstrasse mit einem Bergsee, hinter der sich Berge mit Schneefeldern erheben. Spätestens das Kreuzfahrtschiff im Bergsee zerbricht das Bild. Überall Seemöwen, die selbst mitten in der taghellen Nacht umherfliegen und lauthals ihre Streitereien austragen. Wir befinden uns in einer geheimnisvollen, unwirklichen Parallelwelt.

Auf allen Inseln findet man diese Holzgestelle, auf denen Fischleiber und -köpfe zum Trocknen aufgehängt werden. Wer um alles in der Welt kauft stinkende Fischköpfe? Wir können uns beim besten Willen keinen Reim drauf machen.

Meine verstockte Ignoranz punkto Stockfisch und dessen wirtschaftliche bzw. historische Bedeutung lässt sich im Internet (Wikipedia) natürlich schnell beheben. Amerika wäre ohne Stockfisch nicht entdeckt worden - der Fish-Mac des Kolumbus sozusagen. Im Zeitalter stringenter Luftreinhalteverordnungen kann diese Jahrhunderte alte Tradition vom ignoranten Touristen des europäischen Binnenlandes jedoch durchaus auch als Ärgernis gesehen respektive gerochen werden. Und es ist bekanntlich recht windig hier...

Weitläufige, menschenleere Sandstrände, deren arktische Idylle höchstens...

...durch einen Troll gestört wird.

Diese im sog. Drachenstil erbaute Holzkirche in Gravdal taufte Jana treffend Pippi Langstrumpf-Kirche

Spaghetti Bolo med ferske reker og en øl for meg

Um 11 Uhr checken wir aus und verlassen unsere idyllische Blockhütte am Reinefjord nordwärts. In einer Stunde erreichen wir den Nusfjord, wo wir in einer ebenfalls am Wasser gebauten Hüttensiedlung unsere Fischerhütte beziehen. In diesen Fischerhütten (Rorbuer) wohnten die Fischer, die im Frühling den Kabeljau fingen und ihn zum Trocknen paarweise auf Holzgestelle hängten. Das tun die Lofoten-Fischer heute noch - wohnen aber natürlich nicht mehr in diesen historischen Rorbuer, die heutzutage an Touristen vermietet werden. Leider hat unsere Hütte keinen Kochherd und keinen Schwedenofen, ist sonst aber geräumig und gemütlich. Auch heute ists wolkenverhangen und kühl, zeitweise nieselt es. Wir machen einen Ausflug in die sumpfige Fjordlandschaft der Mittelinsel Vestvågøya, sogar eine kleine Bucht mit Sandstrand finden wir - das Wetter lädt allerdings nicht zum Bade. In Leknes essen wir bei einem (türkischen) Asiaten, der mehr Lagerkantine denn Restaurant ist, sehr medioker Znacht. Teuer wars trotzdem.

Das ubiquitäre olfaktorische Ärgernis

Auf der Mauer des gestauten Storvatnet

Unterwegs zum Nusfjord

Alleinerziehende Mutter mit Nachwuchs

Abstecher ins Vikingermuseum in Borg

Kommt endlich besseres Wetter?

Mit dem Auto über einen schmalen Damm

Die Abkühlung lockt nicht sondern schreckt ab

Damit niemand auf die naheliegende Idee kommt, hier zu campieren

Damit niemand auf die abwegige Idee kommt, hier zu parkieren

Unsere warme Hütte am Nusfjord

Und immer wieder: "Mathis, chasch noime halte...!"

Auch heute kurven wir wieder mit dem Auto auf dem Inselarchipel herum zuerst nach Hov an der Nordküste der Insel Gimsøya, wo sich ein Campingplatz mit Reitstall befindet, dann an die Südspitze der Nachbarinsel nach Henningsvær - das touristische Key West der Lofoten sozusagen.

Dienstag, 12. Juni 2018

Ein paar Eindrücke unserer heutigen Wanderung in der "anspruchsvollen Berglandschaft" auf den 600 Meter hohen Svolværer Hausberg Fløya. Was wir anfänglich noch belächeln, belohnt uns tags darauf mit einem ausgewachsenen Muskelkater.

Ausblick von unserem Hotelzimmer am Hafen von Svolvær auf die auslaufende Hurtigruten

Kapitän Haddock.

Und während wir hier oben das Ende der (europäischen) Welt erkunden, wird auf der Weltbühne deren Ende ins Kalkül gezogen.

no comment

Mittwoch, 13. Juni 2018

Unterwegs nach Tromsø

Dieser Flieger bringt uns tags darauf in die Arktis

Donnerstag, 14. Juni 2018

Spitzbergen im arktischen Eismeer ist flächenmässig fast so gross wie die Schweiz. Wir haben in Longyearbyen (78 Grad nördliche Breite, zum Vergleich Zürich: 47°N) im Svalbard Hotell ein Zimmer mit einer gemütlichen Wohnecke bezogen, mit dem Blick aus dem Fenster ist allerdings kein Staat zu machen. Die Landschaft ist karg, keine Bäume, kaum Pflanzen wachsen auf den Geröllhalden und felsigen Fluren. Fleckenweise Moosteppiche, schüttere Gräser versuchen sich zu behaupten. Nirgends frisches Grün, nichts Liebliches, Anmutiges, keine Flora, die das Auge erfreut. Tundra.

 

Dazu kommt eine eigenartig funktionale Container-Architektur. Holzhäuser, die ohne Fundament auf Holzpfählen auf dem Permafrostboden stehen. Entlang dem unasphaltierten Weg, der sich durch die Siedlung zieht, reihen sich ein paar Bars und Restaurants, Sportgeschäfte und Lebensmittelläden. Ich kann keinerlei Zeichen einer Raumplanung erkennen. Kanalisationsrohre werden überirdisch durch die Siedlung geführt, allenthalben ragen Schläuche und Kabel aus dem Boden. Das ganze Dorf hat den Charme einer Grossbaustelle. Wenn man in die Läden oder Restaurants tritt, ist das Leben allerdings wieder ganz vertraut. Die Sportgeschäfte halten das bekannte Sortiment vorrätig, in den Regalen des Einkaufszentrums liegen teils die gleichen Produkte wie im Migros im Glatt.

 

Dass man hierher nicht zum Sightseeing kommt sondern aus ganz andern Gründen, werden wir in den nächsten Tagen erleben.

Freitag, 15. Juni 2018

Mit unserem Guide Vladimir machen wir eine Gruppenexkursion auf den 800 Meter hohen Foxfonna-Gletscher, den wir mit Schneeschuhen besteigen. Es ist windig bei minus 10 Grad, wir sind froh um unsere 3 (unten) bzw. 4 (oben) Schichten sowie die Handschuhe, die wir von unserem Guide bekommen. Oben angekommen, essen wir einen Hightech-Lunch: Ein gefriergetrocknetes Menu, das wir aus der mitgebrachten Thermosflasche lediglich mit heissem Wasser übergiessen müssen. Svinekjøtt i sursøt saus. Ikke så verst. Takk for maten! Nach 7 Stunden sind wir zurück im Hotel und ziemlich geschafft. Auf dem Zimmer essen wir Pizza und gehen früh zu Bett. Morgen Sonntag schieben wir eine ruhigere Kugel. Jana will nachmittags mit Huskies spazieren gehen, die hier ausserhalb der Siedlung in den Hundezwingern hausen.

Samstag, 16. Juni 2018

Husky-Tour mit Patrick zum ehemaligen, von der Wehrmacht erbauten Flugfeld mit einem halb im Sumpf versunkenen Wrack eines Junkers-Bombers. Wir marschieren mit zwei Deutschen und einer Vierergruppe aus Singapur zum Hundezwinger, wo Jana Karina übernimmt und ich den Rüden Emmer. Sobald wir den Zwinger verlassen haben, preschen die Vierbeiner los, stürmen pausenlos vorwärts und kommen erst wieder zur Ruhe als wir 3 Stunden später ins Dog-Camp zurückkehren. Was vor den Schlitten gespannt den erwünschten Vortrieb generiert, erweist sich an der Leine als äusserst kräftezehrend, da man die ständig an der Leine zerrenden Hunde ständig zurückhalten muss. Also kommen wir wieder ziemlich geschafft im Hotel an, ziehen uns einen Fussballmatch der WM in Russland rein und kippen bei tagheller Mitternacht todmüde ins Bett da morgen das Walross ruft...

Marsch zum Dog-Camp

Unablässiger Vorwärtsdrang

Dem teilweise zugefrorenen See entlang

Das Gehege mit den Hundeboxen

Die Asiatin führt Kara (oder umgekehrt)

Jana ist sichtlich beschwingt unterwegs

Jana freundet sich mit Karina an

Was hat sie denn in ihrer Tasche versteckt?

Patrick erzählt von den stillgelegten Kohleminen

Sonntag, 17. Juni 2018

Morgens um 8 werden wir vor dem Hotel abgeholt und zum Hafen chauffiert. In einem geschlossenen Boot fahren wir zum Prinz-Karl-Vorland, dessen flache Küsten ideale Ruheplätze für Walrosse sind. Die dreistündige Fahrt durch den Vorlandsund ist rau, das Boot brettert mit 25 Knoten über das Wasser und schlägt unablässig auf die hohen Wellen auf. Wir werden gehörig durchgeschüttelt, je länger die Fahrt dauert, desto gschmucher wird uns. Wir beobachten die 5 träge am Ufer liegenden Walrosse vom Schiff aus, ein weiteres Boot setzt seine Touristen mit einem Dinghy an Land ab, worauf eine gewisse Unruhe unter den Tieren entsteht. Auf dem Rückweg versuchen wir Aufwand und Ertrag der 6-stündigen Schütteltor-Tour gegeneinander aufzuwägen und finden, dass ein gewisses Missverhältnis nicht von der Hand zu weisen sei.

Montag, 18. Juni 2018

Tagesausflug mit der MS Langøysund zur 25 Meter hohen Abbruchkante des Esmark-Gletschers und in die 1932 von den Sowjets gegründete Kohlebergbau-Siedlung Barentsburg

Apéro auf frischem Gletschereis - man muss den Gästen schliesslich etwas bieten

Eine halbe Kate Winslet am Bug der Langøysund

Die Abbruchkante des 15 Km langen Esmark-Gletschers im Oskar-II-Land

Jana hält Ausschau nach Eisbären

Auf Deck wird grilliert - und gewählt

Die türkisblauen Flecken in der Gletscherfront sind frische Abbruchstellen

Die Gangway wird herunter gelassen

Die einzige Katze auf ganz Spitzbergen lebt in Barentsburg

Auch ein zahmer Polarfuchs bewohnt die Siedlung

In Barentsburg herrscht eine seltsame Stimmung. Schon die Führung unserer Guide mutete verkrampft und einstudiert an. Ein Flecken Sowjetunion, der sich in die heutige Zeit verirrt hat. Menschenleere Strassen, auf denen von Zeit zu Zeit ein kohlebeladener Lastwagen irgendwohin unterwegs ist. 500 vor allem ukrainische Kumpel seien in den wenigen noch aktiven Stollen und Gruben tätig.

Auf der Rückfahrt durch den Isfjord...

...zwingt Jana den Sommer herbei

Schliesslich gerät das Objekt der Begierde doch noch vor meine Linse

wenn auch nur zweidimensional im warmen Kaffeestübli des Bootes

Um Mitternacht vom 18. auf den 19. Juni!

Und jetzt heisst's: Ab in den Süden - ans Nordkap!

Di/Mi, 19./20. Juni 2018

Dienstag nachmittags fliegen wir mit der SAS zurück nach Tromsø, abends gehen wir an Bord des Hurtigruten-Schiffs Trollfjord, das uns über Nacht nach Honningsvåg bringt. Am Hafen checken wir ins Scandic Bryggen Hotel ein und warten auf den Bus, der lediglich drei Mal pro Tag zum Nordkapp fährt. Der Bus schlängelt sich auf der kaum befahrenen Strasse durch dichten Nebel dem Ende des Kontinents entgegen.

Der Blick um Mitternacht durchs Bullauge unserer Kajüte

Es herrschen eher beengte Platzverhältnisse

Vom Winde verweht: Wir steuern in schlechtes Wetter

Die 135 Meter lange MS Trollfjord nach der Ankunft in Honningsvåg

I feel pretty...

oh, so pretty...

and witty and bright!

Der Hafenpromenade entlang marschieren wir zur Busstation

Warm ist's definitiv nicht

Busfahrt in den Nebel - C'est le nord!

Das Wahrzeichen des Nordkaps, das zu bestaunen einem 500 Kronen wert sein muss, verhüllt sich

Ein Kuss mit der Fahne auf Halbmast

Entlang der Strasse auf der Rückfahrt nach Honningsvåg grasen Rentiere

Donnerstag, 21. Juni 2018

Nach dem Frühstück, dem Auschecken aus dem Hotel und dem Einstellen des Gepäcks steigen wir auf eine Anhöhe, von der aus wir aufs Nachbardorf Nordvågen und übers offene Meer blicken. Rentiere treffen wir zwar keine an dafür Hornochsen mit Handykameras, die das Kreuzfahrtschiff Costa Pacifica in die Souvenirshops der Stadt und ihre Umgebung ergiesst. Wir steigen zur Kirche hoch, die am Ende des 2. Weltkriegs als einziges Gebäude in Honningsvåg Hitlers Politik der verbrannten Erde überstand. Um halb 5 ist dort ein Konzert der beiden Kirchenmusikerinnen Frielinghaus / Scharwiess angekündigt, das dann aber mangels Besucher nicht stattfindet.

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Um 7 Uhr abends fliegen wir mit einer Turboprop-Maschine des Regionalfliegers Widerøe via Hammerfest zurück nach Tromsø, wo ich - kaum im Hotel angekommen - realisiere, dass ich meine Kamera nicht mehr habe. Nur kurz ists mir vergönnt mit dem Schicksal zu hadern und mich in Fatalismus zu ergehen, da mich Jana energisch dazu drängt, dies an der Reception zu melden um das Taxiunternehmen zu eruieren und den Fahrer ausfindig zu machen, der uns zum Hotel brachte. Am nächsten Morgen schellt mich ein Anruf der Reception aus dem Schlaf - der Taxifahrer habe die Kamera im Taxi gefunden und abgegeben.

Über Stock und Stein im Sumpfgebiet

Das Nachbardorf Nordvågen bleibt von den Kreuzfahrern verschont

Grössenvergleich: Links das 135 Meter lange Hurtigruten-Schiff, mit dem wir gestern angekommen sind, rechts das gigantische Kreuzfahrtschiff Costa Pacifica, das mehr Passagiere beherbergt (3800) als Honningsvåg Einwohner zählt (2500).

Doppelgarage mit Meerblick

Typisk norsk: Die Lämpchen hinter den Fenstern

Airport Honningsvåg: Ein besseres Flugfeld mit Fliegerbaracke

Typisk norsk: Die Bäume hinter dem Gartenzaun

Janas verkrampftes Lächeln deutet auf ein gewisses Unbehagen beim Besteigen des Flugzeugs

Freitag, 22. Juni 2018

Jana prüft die Qualität der norwegischen Oberbekleidung

Trotz ihrer Möwen-Antipathie füttert Jana den Nachwuchs fürsorglich mit Cookies

Die frechen Möwen von Tromsø, die einem auch durchaus den Gipfel aus der Hand stibitzen

Echte Vikinger trifft man heutzutage nur noch in den Souvenirshops

Die hölzerne Domkirche aus dem 19. Jh. im Stadtzentrum

Wir marschieren über die 1 Kilometer lange Brücke nach Tromsdalen zur Eismeerkathedrale von Jan Inge Hovig

Samstag, 23. Juni 2018

Wir reisen mit dem Bus nach Narvik

und mit dem Zug in die Eisenerzstadt Kiruna

Jana hält über Whatsapp Babi und die Kinder auf dem Laufenden

Jeder der Waggons fasst laut unserem Sitznachbarn 100 Tonnen Eisenerz

Viele Wasserfälle stürzen in die langgestreckten Binnenseen

Sonntag, 24. Juni 2018

Wir besuchen das Freilichtmuseum der samischen Kultur in Jukkasjärvi und gehen erstmals mit den Rentieren auf Tuchfühlung

Auch im Lassowerfen kann mann man sich üben: Cowgirl Jenny in Action

Als einzige Hirschart trägt beim Ren auch das Weibchen ein Geweih

Das Interesse der Rentierkuh hält sich in Grenzen

Wir haben den letzten Mietwagen in Kiruna ergattern können mit den hier üblichen Zusatzlampen für Überlandfahrten in der schwedischen Winternacht

Eine Tschechin in Schweden

Dichte Birkenwälder, unberührte Sumpfauen, langgestreckte Seen

soweit das Auge reicht

Montag, 25. Juni 2018

Wir checken aus unserem Bishop Arms Hotel in Kiruna aus, packen unsere grossen Koffer in das kleine Auto und fahren südwärts durch endlose Wälder Richtung Jokkmokk, wo wir abzweigen und einem verästelten System teils gestauter Seen folgen zum Naturreservat am Saggat-See. Auf der kleinen Halbinsel Årrenjarka checken wir in die Mountain Lodge ein, wo wir eine lauschige Hütte beziehen, die wir während der Fahrt im Auto per booking.com reserviert haben. Wir machen einen Abstecher nach Kvikkjokk, was auf Samisch Stromschnelle bedeutet (siehe Fotos) und wo wir in der Jugendherberge Znacht essen.

Felsige Schluchten durchschneiden die endlosen Wälder

Jana wechselt das Schuhwerk

Der vermeintliche Velofahrer entpuppt sich als Rentier, das der Strasse entlang spaziert. Als wir vorsichtig vorbeifahren sehen wir: Es sind zwei

Fotogen spaziert kurz darauf ein weiteres Ren mitten auf der Strasse und dreht lediglich gelangweilt den Kopf, als wir es überholen

Eingang zur Mountain Lodge

Unser zufällig gefundenes Bungalow mit Seeanstoss in Årrenjarka:

Idylle weit ab vom Trubel der Welt

Dienstag, 26. Juni 2018

Im "letzten Urwald Europas" machen wir eine Wanderung, die wir streckenmässig ebenso unterschätzen wie die gestrige Fahrt von Kiruna hierher. Auf dem alten Postweg, der heute kaum mehr als ein Saumpfad ist, wandern wir von Årrenjarka auf den Kassavare. Da wir auf dem sumpfigen Plateau den Pfad hinunter an den Saggat-See nicht finden, steigen wir den selben nicht enden wollenden Weg über Stock und Stolperstein wieder zu Tal. Nach unserer 9-stündigen Urwaldsafari haben wir 20 Kilometer in den Knochen, die sich entsprechend anfühlen.

Mittwoch, 27. Juni 2018

Ziemlich geschafft kommen wir um 9 Uhr nachts (es ist natürlich taghell) zurück in unser Bungalow in Årrenjarka an, wo wir uns hungrig ein Schinkensandwich teilen, da das einzige Restaurant weit und breit, die 17 Km entfernte Jugendherberge in Kvikkjokk, um 8 Uhr dicht gemacht hat. Nach einer kurzen Nacht stehen wir um 4 Uhr morgens auf, packen, und fahren um 5 Uhr los zurück nach Kiruna. Um 13'40 geht unser Flieger nach Stockholm, wo wir anderthalb Stunden später in unserer Funktionsbekleidung wieder im kurzbehosten Sommer landen und in mittlerweile stinkenden Socken, schmutzigen Hosen und zerknitterten Hemden unser Hotel am Norrmalmstorg beziehen. Abendlicher Spaziergang im eindrücklichen Stockholm. Wir essen in einem netten Restaurant in der Gamla Stan, das Jana via Internet findet

Donnerstag, 28. Juni 2018

Stockholm ist die volle Dröhnung: Die royale Grandezza, die imposanten Gebäude, die ehrwürdige Bausubstanz, die wundervollen Fassaden, die einmalige Lage der Stadt auf den Inseln und an den Buchten dieses verschlungenen Seen- und Flusssystems ist sagenhaft. Pulsierendes Leben, Touristenströme, Dichtestress, Lärm - ein starker Kontrast zur Abgeschiedenheit und Beschaulichkeit Lapplands.

Rege Bautätigkeit am Sergels Torg. Im Vordergrund Springbrunnen mit Glasobelisk

Nobel Museum in der ehemaligen Börse am Stortorget

In der 'Kartbutiken' stöbert Jana nach Karten von Svalbard und plant bereits unsere nächste Reise

Des Schnauzbärtigen Krönung

Jean Tinguely und Nikki de St. Phalle auf Skeppsholmen

Vogelschar auf Kastellholmen

Gibts das Mauve auch in taupe?

Um Missverständnissen vorzubeugen

Auf Sightseeing-Tour

Beim Apéro am Hafen: "Should I take a foot of the two of you?"

Bei bedecktem Himmel erleben wir endlich so etwas wie Dämmerung

Freitag, 29. Juni 2018

Wir besuchen Alfreds ebenso nobles wie dynamisches Museum (s.o.)

Im Provisorium der sich in Renovation befindlichen Saluhall

Ein letzter Espresso in unserer Hotelhalle mit ihrem Leuchttorpedo

Auf dem Flughafen Arlanda wartet der Swissflieger schon auf uns

Im Tram nach Wallisellen. Ist das eine Träne in Janas Auge?

Frisch geföhnt und rasiert wieder an heimischen Gestaden

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